Wohntrends 2015 – Von Nachhaltigkeit und Generationenhäusern

Die Wohn- und Baubranche ist vom ständigen Wandel geprägt. Ökologisch sinnvolle Materialien, erneuerbare Energien und nachhaltig produziertes Mobiliar sind einige der zahlreichen Faktoren, die im 21. Jahrhundert eine tragende Rolle beim Wohnen spielen. Wir haben uns die Wohntrends 2015 genauer angeschaut und einige der markantesten Aspekte aufgeführt. Nachhaltigkeit und flexibles Wohnen bis ins hohe Alter stehen momentan im Fokus.

Wohnwelten mit moderner Gemütlichkeit

 

Während in den letzten Jahren Digitalisierung, futuristische Formgebung und Purismus die modernen Wohnwelten beeinflussten, geht 2015 der Trend zurück zum Ursprung. Der Verband der deutschen Möbelindustrie (VDM) berichtet von einer Entwicklung hin zum Biedermeier, modern interpretiert, versteht sich. In der Epoche zwischen 1815 und 1848 erfuhr die Innenarchitektur eine lebendige Phase. Als Variante des Klassizismus wirkte sich der schlichte, aber überaus elegante Stil stark auf die damaligen Wohnsituationen aus. Heute feiert der Charakter von Biedermeier ein Comeback. Mit einer hervorragenden Mischung aus Nostalgie und eigenwilligen Formen sowie Farben lassen die Möbeltrends 2015 Räume zu einem gemütlichen Zuhause avancieren. Ursula Geismann, VDM-Trend-Expertin verrät: „Alles, was war, hat große Zukunft“. Viele Einrichtungsgegenstände aus den aktuellen Kollektionen erinnern an längst vergangene Zeiten. Vom Beistelltisch in Nierenform bis hin zum klassischen Ohrensessel ist alles vertreten. Zeitgemäße Wohnwelten müssen den Bewohnern heute eine Möglichkeit geben den stressigen Alltag hinter sich zulassen und Sicherheit vermitteln.

Wesentliche Trends im Überblick:

  • harmonische Farben und Formen
  • kulturelle Mixturen
  • authentische und naturbelassene Materialien
  • Naturfasern wie Leinen, Wolle, Filz und Baumwolle
  • Massivholz, Marmor, Stein
  • Kontraste durch Erhaltung „alter“ Bauelemente wie rustikale Balken, Ziegelmauerwerk oder Holzfußböden
  • Farben: Blautöne (Petrol, Indigo), Taupe, Braun, Grau, Schwarz

Unverkennbar ist der Wunsch nach einem Zeitbezug. Das Eigenheim soll nicht ausschließlich mit modern anmutenden Stücken ausgestattet sein, sondern durch einen eigenen Charme überzeugen, der durch Unikate und Accessoires aus aller Welt verdeutlicht wird. An Beliebtheit gewinnen Produkte, die im Bereich Nachhaltigkeit und Ökologie Bestwerte erreichen. Während Verbraucher bei Massivholz-Möbeln auf eine verantwortungsvolle Forstwirtschaft achten, müssen Baustoffe schadstofffrei und ökologisch sinnvoll sein, um zum gesunden Wohnklima beizutragen.

Flexibles Wohnen im demografischen Wandel

Flexible Wohnkonzepte sind gefragter denn je. Die moderne Lebensweise wird von ständigen Veränderungen beeinflusst. Während lange Zeit das Generationenhaus mehr oder weniger von der Bildfläche verschwunden war, kommt es jetzt in innovativer Weise zurück. Besonders im Bereich der Fertighäuser ist der Umschwung zu spüren. Die Hersteller konzentrieren sich neben einfachen Einfamilienhäusern mehr und mehr auf Generationenhäuser, um den aktuellen Ansprüchen gerecht zu werden. Wie stark der Einfluss des demografischen Wandels auf die Branche ist, zeigt die „Zukunft Lebensräume 2015“. Die interdisziplinäre Messe in Frankfurt, über die sich Interessenten online näher informieren können, findet vom 29. Bis 30. April statt. Rund 50 Aussteller präsentieren ihre Innovationen zum Thema Bauen, Wohnen und Gesundheit im demografischen Wandel. Erstmals treffen dort die drei tonangebenden Branchen der Bau-, Wohnungs- und Pflegewirtschaft zusammen, um gemeinsam über das Wohnen der Zukunft zu diskutieren und den interdisziplinären Austausch zu fördern. Themen wie Barrierefreiheit, Architektur, Mobilität und vernetztes Wohnen werden auf der Fachmesse ein großes Publikum anziehen.


Fakt ist, dass sich Häuser künftig an die wechselnden Lebensumstände anpassen müssen. Neue Wohnkonzepte werden dahingehend erarbeitet, dass sich Räume individuell vergrößern, verkleinern oder zusätzlich integrieren lassen. Neue Baureihen erlauben es zwei Generationen ohne Platzmangel unter einem Dach zu vereinen. Bezahlbare Lösungen sind bereits vorhanden und erlauben es jungen Familien mit den Eltern oder anderen Familienmitgliedern zusammenzuleben. Privatsphäre für alle Beteiligten ist hierbei unverzichtbar. Auch Wohnen im Alter beschäftigt Bauherren. Immer mehr Menschen entscheiden sich für Immobilien, die es ihnen auch bei eingeschränkter Mobilität erlauben ihren Wohnraum uneingeschränkt zu nutzen. Viele möchten vorsorgen und Häuser beziehen, die sie ihr Leben lang begleiten.

Holzhäuser – Ökologische Gebäudehüllen

Weiterhin auf dem Vormarsch befinden sich Holzhäuser. Die ökologische Gebäudehülle ist für die Kundschaft ein Entscheidungskriterium. Erstklassige Dämmwerte und ein wohngesundes Klima geben für Materialien wie Holz und Mineralwolle den Ausschlag. Nicht zu vergessen die geringen Energiekosten, die damit einhergehen. Einige Unternehmen orientieren sich bewusst am natürlichen Vorbild des Baumes und entwickeln modernste Gebäudehüllen nach dem Prinzip der Schutzhülle von Rinde. Verschiedene Schichten clever aufgebaut, ergeben einen effektiven Schutz vor äußeren Einflüssen, während das gesamte System atmungsaktiv bleibt. Sowohl Lärm als auch Kälte und Hitze bleiben draußen. Umweltsiegel und Zertifikate wie der „Blaue Engel“ oder „Natureplus“ sind für ökologisch orientiere Verbraucher Voraussetzung für ihre Entscheidung.

Fazit

Die Wohntrends 2015 sind insbesondere von Nachhaltigkeit, flexiblem Wohnen und Umweltbewusstsein geprägt. Aber auch Gemütlichkeit und die Gewissheit in beständige Produkte zu investieren, sind zwei wesentliche Faktoren. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Branche weiterentwickelt. Aber eines steht fest: Die Ansprüche an Individualität, Umweltschutz und Effizienz steigen.

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