Kailasa, der Gipfel
Seit Hunderten von Jahren ist der Kailasa im Hochland von Tibet die wichtigste Pilgerstätte für Buddhisten und Hindus. Der geistvolle Gang um seinen kuppelförmigen und mächzigen Gipfel, der einem diamantenen Palast gleicht, bei dem Tausende ritueller Verbeugungen gemacht werden, ist für die Gläubigen der absolute Höhepunkt einer lebenslangen spirituellen Reise.
Der Lama Anagrika Govinda beschrieb eine solche Pilgerreise folgendermaßen: 'Um die Größe des Berges zu sehen, muss man ihn aus der Entfernung betrachten. Um seine Form zu begreifen, muss man um ihn herumgehen. Um seine Stimmungen zu erleben, muss man ihn zu Sonnenaufgang und zu Sonnenuntergang sehen, am Mittag und um Mitternacht, im Sonnenschein und im Regen, bei Schnee und Sturm, im Sommer und im Winter und in allen anderen Jahreszeiten. Wer den Berg so sehen kann, kommt dem Leben des Berges näher, einem Leben, das so intensiv und so abwechslungsreich ist wie das Leben des Menschen ... Wer voller Hingabe und Konzentration des Geistes das Parikrama ausführt, den rituellen Rundgang um den heiligen Berg, durchlebt einen vollen Lebens- und Todeszyklus.'
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